Wie ist die Idee entstanden, Künstler*innen bzw. Kreative als Mentor*innen in den Up2B Accelerator einzubringen?
Dr. Matthias Rauch (Head of Cultural Innovation & Creative Economy bei NEXT MANNHEIM):
Ich trage die Idee schon länger mit mir herum, Künstler*innen und Kreative direkt in unternehmerische Prozesse zu integrieren. Im Rahmen des UP2B Accelerators testen wir diese Herangehensweise nun zum zweiten Mal. Der Grundannahme ist dabei, dass Künstler*innen und Kreative anders denken und andere Denkstrukturen aufweisen als beispielsweise Ingenieur*innen, Entwickler*innen oder Kaufleute. Kunstschaffende bewegen sich kontinuierlich in offenen Prozessen, bei dem der Ausgang bzw. das Ergebnis unklar ist und damit natürlich auch die Möglichkeit des Scheiterns immer inhärent ist. Wie wir wissen, sind Change- oder Innovationsprozesse auch stets offene Prozesse und es gibt Anzeichen dafür, dass Künstler*innen und Kreative teilweise besser mit diesen offenen Prozessen umgehen können als Expert*innen aus anderen Bereichen. Hier beobachten wir, dass sehr stark linear und entlang von Effizienzkriterien gedacht wird. Künstler*innen denken eher assoziativ und in netzwerkartigen Strukturen. Diese Perspektive oder Haltung kann in Innovationsprozessen sehr produktiv sein und hier erhoffen wir uns zumindest einen punktuellen Mindset-Transfer.