KI & Nachhaltigkeit

Potenziale für Klima- und Umweltschutz

Klima- und Umweltschutz gelten als größte Herausforderungen unserer Zeit. Im Rahmen von innomake2020! wurde diskutiert, ob und wie Künstliche Intelligenz hier als Schlüsseltechnologie dienen kann. Marc Zimmer (Center Manager MAFINEX) moderierte die Veranstaltung – zugeschaltet waren Simone Kaiser (Fraunhofer CeRRI), Ingmar Wolff (CEO Heliopas GmbH) und Jörg Bernauer (CEO Priming Cloud GmbH).

Innovativ, informativ und interaktiv startete Marc Zimmer mit einer Präsentation über das MAFINEX-Technologiezentrum und das Startup-Ökosystem Mannheim in den Abend. Ein „interactive poll“ gab den Teilnehmern eine Übersicht über die Interessenslage im Plenum. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde „übernahm“ Simone Kaiser das Mikrophon und stellte ihre Arbeit am CeRRI des Fraunhoferinstituts in Berlin vor.

CeRRI – das steht für “Center for Responsible Research and Innovation”. Schnell wird deutlich, dass Simone Kaiser und ihr Team einen besonderen Schwerpunkt auf das erste große „R“ im Namen legen. Innovation muss sich immer seiner Verantwortung bewusst sein – gerade beim Thema Künstliche Intelligenz. Deshalb setzt das Fraunhofer Institut hier auf einen frühen Proof of Concept. Wie kommt Innovation bei  Bürger*innen an? Wie groß ist die Akzeptanz für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz? Der nicht unerhebliche Energiebedarf von Serverparks setzt voraus, dass innovative Technologien breite Akzeptanz finden. Nur wenn viele Daten von hoher Qualität genutzt werden, kann Künstliche Intelligenz einen nachhaltigen Nutzen schaffen. Begeistert berichtet Simone Kaiser von dem Erfolg der Zusammenarbeit mit Microsoft. Unter dem Namen „EarthLab“ wurde gemeinsam eine neue Dialogplattform für Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit etabliert. ExpertInnen für Künstliche Intelligenz vernetzten sich dort mit Vordenkerinnen aus Umweltschutz und Nachhaltigkeit, um kollaborativ und chancenorientiert neue Anwendungsszenarien zu erarbeiten.

Anschließend kam Jörg Bernauer zu Wort. Ein kleiner technischer Defekt hatte die Reihenfolge der Speaker etwas durcheinandergewirbelt, was den Gesamtablauf aber nicht störte. Seit dem Verkauf seiner Erstgründung Movilizer an den Konzern Honeywell widmet sich der erfolgreiche Startup-Entrepreneur seinem neuen Startup PrimingCloud. Dort entwickelt er nun für Unternehmen einfache Möglichkeiten der Analyse von Prozess- und Maschinendaten. Künstliche Intelligenz hilft dabei, Ereignisse vorherzusagen, bevor diese eintreten.

Die Zukunft - genauer gesagt das Wetter - sagen auch Ingmar Wolff und sein Startup HelioPas voraus. Nach gelungenem PC-Neustart konnte der Entrepreneur nun endlich sein junges Softwareunternehmen vorstellen. Dieses wendet sich gezielt an Gemüsebauern, die eine besonders wässerungsintensive Form von Landwirtschaft betreiben. Unter dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist HelioPas in der Lage Wetter- und Bodendaten so miteinander zu vernetzen, dass Landwirte ihren Wasserbedarf präzise, wie nie zuvor zu steuern lernen. Die rund 15 Pilotbetriebe sind so begeistert von der Genauigkeit der Ergebnisse, dass selbst Schwergewichte der Agrarindustrie nun beginnen sich für das Thema Künstliche Intelligenz zu interessieren.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird eine entscheidende Rolle beim Thema Klima- und Umweltschutz spielen – soviel steht fest. Damit das Ziel auch nachhaltig erreicht wird, braucht es Menschen wie Simone Kaiser, Jörg Bernauer und Ingmar Wolff.

 

Foto: Unplash