Was wären Startups ohne Investor*innen?
Christoph: "Nicht alle Startups brauchen Investor*innen – nur die, für die schnelles Wachstum Erfolgsvoraussetzung ist und die dafür nicht genug Kapital haben. Was allerdings über 90% sind. Ohne Investoren könnten solche Firmen nur im Tempo ihrer Umsätze wachsen und würden entsprechend schnell von allen überholt, die über Investmentkapital verfügen. Man denke an das Tempo, mit dem sich Generative AI in den letzten zwei Jahren entwickelt hat – das war nur durch externe Investoren möglich."
Wieso glaubst Du sind Invests in junge Unternehmen für viele keine Option als Kapitalanlage und wie kann man das ändern?
Christoph: "Um In Startups zu investieren, muss man souverän und selbständig mit seinem Kapital umgehen wollen. Und das wollen, besonders in Deutschland, nur wenige. Die meisten wollen ihr Kapital abgeben an Fachleute, die ihnen eine Rendite erwirtschaften, ohne dass sie sich selber kümmern müssten. Seien es Aktien, ETFs, Fonds, oder das gute, alte Sparbuch seinerzeit – überall kümmert sich jemand anderes, und am Jahresende hat man hoffentlich mehr als vorher. Und wenn nicht, verkauft man die Aktien halt und nutzt das Geld anderweitig. Startup-Investment dagegen bedeutet: selber entscheiden müssen, aber auch dürfen - und viele Jahre nicht mehr auf das investierte Kapital zugreifen können. Ja, dafür kann es am Ende eine Verzigfachung des eingesetzten Geldes geben, und man kann aktiv am Erfolg der investierten Firma mitarbeiten, aber es ist viel weniger berechenbar. Man muss wissen, was man tut."