Am 9. November 1914 wird Hedwig Kiesler als Tochter jüdischer Eltern in Wien geboren, besucht eine Schauspielschule, dreht schon im Alter von siebzehn Jahren gemeinsam mit Größen wie Heinz Rühmann. Mit 18 hat die Tochter einer Konzertpianistin ihren großen Durchbruch durch einem Film, der zu einem der bis dahin größten Skandale in der Filmgeschichte sorgen sollte. In der tschechischen Produktion „Extase“ lässt sie als eine der ersten Frauen alle Hüllen fallen und spielt selbstbewusst den ersten, jemals inszenierten weiblichen Orgasmus vor laufenden Kameras. Ein Dorn im Auge von Papst Pius XI und den Nazis - der Film gilt in Nazi-Deutschland als „jugendgefährdend“, wird in den USA wegen „obszöner“ Inhalte nicht im Original ausgestrahlt.
Wenig später heiratet Hedwig den vierzehn Jahre älteren, österreichischen Waffenmogul Fitz Mandl, der aus Eifersucht Unsummen ausgegeben haben soll, sämtliche Kopien des Skandalfilms aufzukaufen und zu vernichten. Gerüchten zufolge hatten Hedwigs Eltern sie nach dem weltweiten Skandal zu der Ehe mit dem drittreichsten Mann des Landes gezwungen. Mandl untersagt ihr, als Schauspielerin zu arbeiten, kontrolliert jeden ihrer Schritte, sperrt sie im gemeinsamen Anwesen ein. Mandl nutzt seine junge Frau lediglich als dekoratives Beiwerk und zwingt sie, ihn zu Treffen mit den von ihr verhassten Faschisten Hitler und Mussolini zu begleiten.
Vier Jahre später flieht Hedwig über Nacht mit ihrem teuersten Schmuck als einziges Kapital vor ihrem Mann und den Nazis nach London.