Trauth Fabrikate
Der Mannheimer Mode-Designer Gabriel Franz Trauth hat mit seiner Kollektion „The circle in quadra“ die Kittelschürze neu erfunden – und zu einem Lifestyle-Item für Profiköche und ambitionierte Hobbyköche gemacht. Zusammen mit Marcel Hofmann startete er das Label Trauth Fabrikate, das sich der Produktion und Entwicklung von zeitgemäßer Workwear verschrieben hat. Wie Arbeitsbekleidung bei ihnen zur Mode wird, erfahrt Ihr hier im Talk to-Interview – und wir haben Gabriel und Marcel gefragt, warum sie ihr Label in Mannheim und nirgendwo sonst gegründet haben.
Was wolltet Ihr immer schon mal über Mannheim loswerden?
Gabriel: Die Wahrheit ist – in Mannheim weint man wirklich zwei Mal: wenn man kommt, und wenn man wieder gehen muss. Hat man sich auf die Stadt eingelassen, will man nicht mehr weg. Und das stimmt tatsächlich. Ich kenne niemanden, der was anderes behauptet.
Marcel: Ich kenne Mannheim seit meiner Schulzeit. Die Stadt war immer gut zu mir, und ich weiß es sehr zu schätzen, hier aufgewachsen zu sein. Jeder der mit dem Gedanken spielt, Mannheim zu besuchen, sollte sich nicht von einem herben ersten Eindruck täuschen lassen. Aber ich finde auch: gerne darfst Du Dir mal Deine Schuhe putzen, liebe Stadt Mannheim!
In welchem Stadtteil lebt Ihr und warum?
Gabriel: In wohne in der Neckarstadt, denn ich liebe das multikulturelle Miteinander und kann hier dem Trubel der Quadrate entgehen. Sport mache ich sehr gerne im Herzogenried-Park oder auf den Neckarwiesen. Den Abend lässt man am besten ganz klassisch auf der Terrasse des Cafés Adria ausklingen.
Marcel: Nach einiger Zeit in der Stadt wohne ich momentan wieder außerhalb von Mannheim. Ganz weit vorne ist für mich die Schwetzinger Stadt aufgrund ihres Charmes und der zentralen Lage. zu dem schönen Rest von Mannheim. Hin und wieder verschlägt es mich dorthin zurück, vor allem in die inhabergeführten Cafés und Bars wie das Lido.
Was können Touristen in Mannheim entdecken?
Gabriel: Sehr viel! Die Stadt bietet keine Postkartenidylle, weshalb Heidelberg-Touristen die Nachbar-Stadt Mannheim oft links liegen. Doch dann verpassen sie es, einen besonderen Mix urbaner Vielfalt zu erleben: von Jugendstilperlen bis hin zum Industrie-Charme.
Marcel: Mannheim ist für mich ein spannender Schmelztiegel vieler Kulturen und unterschiedlichster Interessen. Die Stadt hat viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Das alte Arbeiterstadt-Image eilt Mannheim oft noch voraus, wer jedoch näher hinsieht, entdeckt die innere Schönheit der Stadt.
Was zeigt ihr Freunden, die zu Besuch kommen?`
Gabriel: Wir zeigen Freunden immer das Kreativwirtschaftszentrum C-HUB am Hafen und die Textilerei. Die meisten staunen dann sehr, welche Angebote Startups hier nutzen können. Danach gibt es einen Spaziergang an der Rheinpromenade und abends geht‘s dann natürlich in den Jungbusch – und zwar in folgender Reihenfolge: Hagestolz, Blau, Onkel Otto Bar und abschliessend Rhodos.
Marcel: Hier schließe ich mich Gabriel an, möchte aber einen Ausflug an die Wahrzeichen von Mannheim, den Wasserturm und das Schloss ergänzen.
Wo geht Ihr gern essen – was sind Eure Tipps?
Gabriel: Henriette Burger – dort gibt’s die besten Burger in Town. Gute Tapas im Restaurant Zweite Liebe, Mittagstisch bei Glück und Verstand, Espresso und Panini im Café Prag. Und dann ins Café Rizz – eine klassische Bar mit Stil – Rauchen erlaubt.
Marcel: Da wir viel zusammen unterwegs sind, kann ich die Liste noch um Locations wie das Café Lido und das Restaurant Emma Wolf im Quartier Q 6 Q 7 ergänzen, wo Dennis Maiers Cooking Gang unsere Schürzen trägt. Das Le Comptoir 17 und das neu eröffnete Fundament sind ebenso wärmstens zu empfehlen.
In welchen Bereichen wird Mannheim unterschätzt?
Gabriel: Wirtschaftskraft! Kulturelles Angebot!
Marcel: Kann sein, dass die Dynamik der Mannheimer Startup-Szene noch unterschätzt wird, genau wir das umfangreiche Angebot an Events sowie der Zugang zu Business-Netzwerken und Förderern. Es gibt untereinander eine sehr große Hilfsbereitschaft und Offenheit – und Gründungskultur ist hier selbstverständlicher Teil der Stadtpolitik.
Interview: Paul Heesch / LA.MAG Content. Corporate. Communication.
Video-Interview: Nico Hoffmeister / Textilerei
Fotos: Ricardo Wiesinger