Wie kompliziert ist so ein Kinostart im Corona-Jahr?
Fabian: Zehn Tage vor dem eigentlichen Kino-Start im Oktober 2020 wurde absehbar, dass es zu einem zweiten Lockdown kommen würde. Damals war ja noch nicht ganz klar, wie lange der dauern würde - wir haben damals aber sowohl in der Presse, als auch in den Sozialen Medien gespürt, dass die Leute den Film unbedingt sehen möchten. Wir sind dann für vier Tage raus. Nach all den Jahren der Arbeit an diesem Film hat es uns total gerührt, dass die paar Vorstellungen (unter Corona-Bedingungen) in allen Großstädten ausverkauft waren. Die Nachfrage war sogar so groß, dass an diesem ersten Wochenende teilweise Zusatzvorstellungen um zehn Uhr morgens und zwölf Uhr mittags aufgesetzt wurden und lange Schlangen vor den Kinos waren. Das ist etwas, das man als Filmschaffender eher selten erlebt. Regisseurin Julia von Heinz, Hauptdarstellerin Mala Emde, die komplette Cast und mich hat das total bewegt – weil wir allesamt so viel Herzblut in den Film gesteckt haben.
Der komplette Film war und ist ein Herzensprojekt. Wie lange hat die Umsetzung alles in allem gedauert?
Fabian: Julia hatte in der Jugend und in ihren Zwanzigern selbst Erfahrungen in der linken Szene. Deswegen konnte sie mit sehr großer Authentizität von der Szene sprechen. Die filmische Auseinandersetzung auf einen Punkt zu bekommen hat bei ihr dann aber viele Versionen und Jahre gedauert. Vor vier Jahren haben wir beide uns dann zusammengerauft und mit weiteren Kollegen die Produktionsfirma Seven Elephants gegründet. Damals hatte sie mir das Buch schon in die Hand gedrückt und gesagt, „Komm, das wird unser erster gemeinsamer Kinofilm!“
Gedreht haben wir dann ab Mitte März bis Mitte Mai 2019.