Netzwerktreffen der Nachtkultur: Das war die NØK 23!

Nachtbürgermeister Robert Gaa im Interview

Nachtkultur ist mehr als nur Feiern – sie ist ein Motor für Innovation, wirtschaftliches Wachstum und ein entscheidender Faktor für die Identität einer Stadt. In diesem Zusammenhang hat NEXT MANNHEIM mit der internationalen Nachtkulturkonferenz NØK bereits zum dritten Mal ein Schlaglicht auf die steigende Bedeutung der Live- und Clubkultur nach Sonnenuntergang geworfen. Dabei heraus kam eine einzigartige Plattform für Impulsvorträge, Gesprächsrunden und Workshops, bei denen Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen die aktuellen Chancen und Herausforderungen der Nachtkulturbranche diskutierten.

Im Interview wirft Mannheims Nachtbürgermeister Robert Gaa eine Blick zurück...

NØK 2023 – was hat dir diese Veranstaltung bedeutet und wie wichtig sind Netzwerktreffen dieser Art?

Robert: "Natürlich hat mir diese Veranstaltung sehr viel bedeutet, da ich die erste Ausgabe in 2021 noch als Gast besucht habe und dabei schon gemerkt hatte, wie wichtig ich solche Austauschformate finde. Insbesondere in der Kombination aus Diskussionen, Vorträgen und der Chance, sich danach mit anderen Akteur*innen aus den verschiedensten Bereichen zu vernetzen. Ich bin rückblickend begeistert, wie lebhaft unsere 40 Moderator*innen und Speaker miteinander diskutiert haben. Ich bin mir daher recht sicher, dass nicht nur ich, sondern auch unsere knapp 100 Gäste einiges von dieser Konferenz mitnehmen konnten."

Robert, das war deine erste NØK, die nicht pandemiebedingt online stattgefunden hat. Wo lagen für dich die Herausforderungen in der Planung?

Robert: "Ich bin äußerst zufrieden mit dieser Ausgabe. Anfangs hatte ich schon erheblichen Respekt vor der Planung, da die Organisation einer Konferenz ganz andere Herausforderungen mit sich bringt als meine bisherigen Veranstaltungen. Insbesondere die Zusammenstellung eines hochwertigen und abwechslungsreichen Programms sowie die Auswahl geeigneter Speaker erforderte erheblichen Aufwand und Zeit."

Nachtbürgermeister Robert Gaa bei der NØK 23
Nachtbürgermeister Robert Gaa bei der NØK 23
Uns war sehr wichtig, möglichst verschiedene Blickwinkel auf das jeweilige Thema einzubinden und darzustellen
Robert Gaa (Nachtbürgermeister Mannheim)

Nach welchen Kriterien habt ihr die Speaker und Gäste ausgewählt?

Robert: "Bei der Auswahl der Speaker lag unser Fokus in erster Linie auf ihrer Qualifikation und ihrem erwarteten Beitrag zur Diskussion. Es war uns ein ganz besonderes Anliegen, eine Vielfalt an Blickwinkeln zu gewährleisten, um sicherzustellen, dass die Diskussionen eine breite Perspektive auf das jeweilige Thema bieten. Wir sind davon überzeugt, dass lebhafte Diskussionen und Debatten den größten Nutzen bringen. Da die Konferenz für ein breites Publikum und alle Interessierten geöffnet war, haben wir keine spezifischen Personen als Gäste ausgewählt. Stattdessen haben wir umfangreiche Einladungen an Verbände, Stadtverwaltungen und Akteur*innen des Nachtlebens und der Musikwirtschaft verschickt."

Gibt es bundesweit vergleichbare Events?

Robert: "Als größte und wichtigste Konferenz in diesem Bereich ist die Stadt nach acht zu nennen, und seit der Einführung des Nachtbeauftragen in Stuttgarts, gibt es auf der about pop Konferenz nun ebenfalls einen gesonderten Part zum Thema Nachtleben."

Was waren für dich persönlich die wichtigsten Inputs, die du mitnehmen konntest, und gab es Erkenntnisse, die dir vorher so nicht klar waren.

Robert: "Ich ehrlich gestehen, dass ich kaum Zeit hatte, über längere Zeit einem Panel zuzuschauen. Das lag daran, dass ich vor Ort natürlich noch kleinere, organisatorische Dine zu erledigen hatte und viele Panels parallel stattgefunden haben. Um aber im Nachgang alles nochmal aufbereiten zu können, haben wir die komplette Verantsltung aufgenommen. Wenn dieser Mittschnitt gut verständlich sind, wovon wir ausgehen, werden wir diesen auch als Podcast veröffentlichen."

Wo liegen für Akteur*innen der Nachtkultur aktuelle die größten Herausforderungen ,und wie kann eine NØK aus deiner Sicht dabei helfen?

Robert: "Die Herausforderungen in der Branche sind äußerst vielfältig. Sie umfassen noch immer Nachwirkungen der Coronazeit, steigende Preise und Inflation, überbordende Bürokratie und immer striktere Vorschriften, um nur einige zu nennen. Die Liste ist leider lang. Durch Konferenzen wie die NØK kommen Akteur*innen und Entscheider*innen aus Kommunen und Politik zusammen und sprechen miteinander. Das ist unglaublich wichtig, denn oft werden neue Beschlüsse ohne die Einbeziehung derer, die sie am Ende umsetzen müssen, getroffen. Daher finde ich auch den Netzwerkaspekt bei Konferenzen so immens wichtig." 

Udo Dahmen (Popakademie Mannheim), Walter Ercolino (Popbüro Stuttgart), Felix Grädler (Halle02), Kristina Mühlbach (Nachtbeauftragte Freiburg), Arne Braun (Staatssekretär MWK Baden-Württemberg), Dominika Szope (Kulturamt Karlsruhe), Nora Straßer (EventKultur Rhein-Neckar)
Udo Dahmen (Popakademie Mannheim), Walter Ercolino (Popbüro Stuttgart), Felix Grädler (Halle02), Kristina Mühlbach (Nachtbeauftragte Freiburg), Arne Braun (Staatssekretär MWK Baden-Württemberg), Dominika Szope (Kulturamt Karlsruhe), Nora Straßer (EventKultur Rhein-Neckar)

Hast Du Feedback von Teilnehmenden bekommen?

Robert: "Wir haben eine Evaluation gestartet und das Feedback ist bisher sehr positiv ausgefallen! Das freut mich natürlich sehr - denn daraus kann man recht klar erkennen, was wirklich gut war und was Teilnehmende sich vielleicht für ein nächstes Mal wünschen." 

Was würdest du bei einem nächsten Mal anders machen?

Robert: "Definitiv weniger Paneldiskussionen. Jeweils 4 pro Raum von 10 – 20 Uhr war einfach zu viel. Das nächste Mal sollte unbedingt mehr Raum für Austausch geschaffen werden. Das haben wir auch als Input von vielen  bekommen, die diesen besonderen Tag mit uns und miteinander verbracht haben!"

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