Mannheimer NÄCHTE werden sicherer für Frauen

Neue Maßnahmen und Konzepte zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt

Der bei NEXT MANNHEIM angesiedelte Nachtbürgermeister Robert Gaa skizzierte in einem internen Konzept für die Entwicklung des Nachtlebens in Mannheim schon bald nach Amtsantritt erste Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bei Nacht. 2022 bildete sich dann aus der Gleichstellungsbeauftragten Zahra Deilami und ihrem Team, dem Nachtbürgermeister Robert Gaa und Sopgie Glaser von SIMA e.V. eine Arbeitsgruppe, die ein "Eckpfeilerkonzept für Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen und nächtlichen Stunden" erarbeitete.
Dieses Konzept wurde am 6.2.2024 vom Gemeinderat von  beschlossen und soll ab April 2024 in Kraft treten.  Ein wichtiger Schritt, denn das Konzept umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen, um Frauen und Mädchen vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Jede  dritte Frau betroffen...

In ganz Deutschland werden Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden erheblich öfter als Männer Opfer von Übergriffen, Vergewaltigung, sexualisierter Belästigungen und anderen Formen von Gewalt. Das führt dazu, dass Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden nicht sicher sind bzw. sich nicht sicher fühlen können und demzufolge ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Nach Dunkelfeldstudien ist mindestens jede dritte Frau in Deutschland einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt oder Gewalt im öffentlichen Raum betroffen.

Die kommunalen Maßnahmen, die die Sicherheit von Mädchen und Frauen in dunklen und nächtlichen Stunden erhöhen sollen, basieren auf den Ergebnissen der Sicherheitsbefragungen, die in Mannheim zuletzt 2020 und 2022 stattfanden. Danach besteht die Gruppe mit der höchsten Kriminalitätsfurcht aus jungen Frauen bzw. Frauen allgemein.

Die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung sind alles andere als gut, und es ist unser aller Pflicht, dass sich diese zum Positiven wandeln. Daher freut es mich nun umsomehr, dass ein gemeinsames Konzept für eine höhere Sicherheit von Frauen und Mädchen bei Nacht entwickelt und umgesetzt wurde.
Robert Gaa (Nachtbürgermeister Mannheim)

Was sich jetzt ändert

Für die Umsetzung des kommunalen Eckpfeilerkonzepts werden keine zusätzlichen finanziellen Ressourcen benötigt, es werden lediglich die für das FrauenNachtTaxi bereits beschlossenen Mittel verwendet.Das Eckpfeilerkonzept umfasst folgende zentrale Maßnahmen:

1.    Erhöhung des Zuschusses pro Fahrt für das FrauenNachtTaxi
Im September 2019 wurde in Mannheim das FrauenNachtTaxi in den Nachtstunden (22 bis 6 Uhr) eingeführt. Die Stadt Mannheim erhöht nun den Zuschuss von fünf auf neun Euro pro Fahrt. Das soll die Nutzung fördern und Frauen in den nächtlichen Stunden mehr Sicherheit bieten. So wird jede Fahrt mit insgesamt zehn Euro bezuschusst (neun Euro von der Stadt, ein Euro von der Taxizentrale).

2.    Entwicklung weiterer Sicherheitsmaßnahmen
Die Stadt Mannheim plant und setzt zusätzliche Maßnahmen um, um die Sicherheit von Frauen und Mädchen in dunklen und nächtlichen Stunden nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört beispielsweise eine mobile Anlaufstelle (MAS) bei größeren Veranstaltungen, an die sich Frauen und Mädchen vertrauensvoll wenden können, um schnellstmöglich Hilfe zu bekommen, wenn sie sexualisierte Gewalt erfahren. Zudem sollen Angsträume im öffentlichen Raum über den Mängelmelder oder eine eigens eingerichtete E-Mailadresse gemeldet werden können. Auch Präventionsarbeit an Schulen, Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Öffentlichkeitskampagnen zur Aufklärung und Sensibilisierung für die Bekämpfung sexualisierter Gewalt sollen umgesetzt werden.

„Das Eckpfeilerkonzept ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung für Frauen und Mädchen in unserer Stadt. Mit den erweiterten Maßnahmen stärkt die Stadt Mannheim auch das Recht aller Frauen auf uneingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben“
Zahra Deilami, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim