zwischenDrin: Das Mannheimer Zwischennutzungsfestival geht in die zweite Runde!

Interview mit Projektleiter Maximilian Frey zu kreativen Zwischennutzungen in der Mannheimer Innenstadt im Rahmen des Projektes STARTRAUM und zum zweiten Zwischennutzungsfestival zwischenDrin.

Am Donnerstag, den 19.10.2024 geht das Zwischennutzungsfestival zwischenDrin in die zweite Runde. An insgesamt 10 Tagen dürfen sich die Besucher*innen in der Mannheimer Innenstadt über Workshops, Vorträge und Diskussionen, Open-Air-Kino, Konzerte und zahlreiche Ausstellungen freuen. Hier kommt hier direkt zum Programm!

Wir haben Projektleiter Maximilian Frey gefragt, warum Zwischennutzungen wichtig für die Stadtentwicklung sein können und was genau es mit dem Zwischennutzungsfestival zwischenDrin auf sich hat. 

Was ist das Ziel des Projekts STARTRAUM und dem dazugehörigen Zwischennutzungsfestival „zwischenDrin“? 

Maxi: Das Projekt STARTRAUM sowie das Festival „zwischenDrin“ haben das Ziel, temporäre Nutzungen von Leerständen in der Innenstadt zu fördern und dadurch neue Impulse für die Stadtentwicklung zu setzen. Es soll die Vielfalt und Möglichkeiten von Zwischennutzungen aufzeigen, kreative Ideen zur Belebung urbaner Räume vorstellen und den Dialog zwischen Akteur*innen aus Kultur, Wirtschaft und Politik anregen. Darüber hinaus bietet das Festival eine Plattform, um innovative Projekte der Stadtentwicklung sichtbar und erfahrbar zu machen. 

Besonders an STARTRAUM ist, dass es Teil des städtischen Projekts FutuRaum ist, welches vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert wird. 

Ziwschennutzungen schaffen Räume für Kreativität, kulturelle Vielfalt und neue Geschäftsmodelle, die dauerhaft zur Attraktivität und Vitalität einer Stadt beitragen können.
Maximilian Frey

Warum sind Zwischennutzungen wichtig für die Stadtentwicklung? 

Maxi: Zwischennutzungen bieten flexible Lösungen für städtische Herausforderungen wie Leerstand oder ungenutzte Flächen. Sie schaffen Räume für Kreativität, kulturelle Vielfalt und neue Geschäftsmodelle, die dauerhaft zur Attraktivität und Vitalität einer Stadt beitragen können. Gleichzeitig ermöglichen sie es, kurzfristige Bedürfnisse zu decken, während langfristige Planungen noch laufen, und geben Raum für Experimente, die nachhaltige Stadtentwicklung fördern. 

Maxi ist bei NEXT Mannheim als Projektleiter für das Projekt STARTRAUM verantwortlich.
Maxi ist bei NEXT Mannheim als Projektleiter für das Projekt STARTRAUM verantwortlich.

Wie können Zwischennutzungen langfristige positive Effekte erzielen?

Maxi: Zwischennutzungen haben das Potenzial, neue soziale und wirtschaftliche Strukturen zu schaffen, die auch nach der temporären Nutzung bestehen bleiben. Oftmals werden erfolgreiche Projekte später in eine dauerhafte Nutzung überführt, was zu einer langfristigen Aufwertung von Stadtteilen führen kann. Zudem fördern sie die lokale Kultur- und Kreativwirtschaft und schaffen neue Netzwerke zwischen verschiedenen Akteur*innen, was die Innovationskraft einer Stadt nachhaltig stärkt. 

Welche Rolle spielt die Kultur- und Kreativwirtschaft bei Zwischennutzungen?

Maxi: Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist oft Treiberin von Zwischennutzungsprojekten, da sie innovative Nutzungskonzepte entwickelt, die über traditionelle Geschäftsmodelle hinausgehen. Sie bringt frische Ideen in verwaiste Räume und ermöglicht durch flexible, unkonventionelle Ansätze eine schnelle und kostengünstige Aktivierung von Leerständen. Darüber hinaus sorgt die Kultur- und Kreativwirtschaft dafür, dass kulturelle und kreative Projekte sichtbar werden und das Stadtbild positiv beeinflussen. 

Welche Potenziale bietet Mannheim für Zwischennutzungen?

Maxi: Mannheim bietet als dynamische und kulturell vielfältige Stadt hervorragende Rahmenbedingungen für Zwischennutzungen. Insbesondere durch die steigende Zahl an Leerständen in der Innenstadt und das kreative Potenzial der ansässigen Kultur- und Kreativszene gibt es zahlreiche Möglichkeiten, neue Projekte zu starten und direkt zur einer Diversifizierung und Multifunktionalisierung der Innenstadt beizutragen  

Was können Bürger*innen während des Festivals erleben?

Maxi: Besucher*innen können sich auf ein vielfältiges Programm freuen, das von künstlerischen Installationen und Pop-up-Projekten bis hin zu Diskussionsforen und Workshops reicht. Sie haben die Möglichkeit, Zwischennutzungsprojekte aus nächster Nähe zu erleben, kreative Impulse mitzunehmen und sich aktiv in Stadtentwicklungsprozesse einzubringen. Darüber hinaus bieten die verschiedenen Veranstaltungen eine Gelegenheit zum Austausch mit Expert*innen, Künstler*innen und anderen Interessierten. Der Aspekt des Wissenstransfer steht bei allen unseren Formaten im Mittelpunkt. 

Wie fördert das Festival den Austausch zwischen Bürger*innen, Politik, Verwaltung und weiteren Stakeholdern?

Maxi: Das Festival „zwischenDrin“ schafft durch Diskussionsrunden, Vorträge und Networking-Veranstaltungen Räume für den Dialog zwischen Bürger*innen, Politik, Verwaltung und weiteren Stakeholdern. Es lädt Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen ein, gemeinsam über die Zukunft der Stadt nachzudenken und Lösungen für urbane Herausforderungen zu entwickeln. Dieser Austausch ermöglicht es, innovative Ideen zu entwickeln, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte der Stadtentwicklung gleichermaßen berücksichtigen. 

Das Festival lädt Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen ein, gemeinsam über die Zukunft der Stadt nachzudenken und Lösungen für urbane Herausforderungen zu entwickeln.
Maximilian Frey

Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von Zwischennutzungsprojekten?

Maxi: Eine der größten Herausforderungen ist die bürokratische Komplexität, da oft verschiedene Genehmigungen und Abstimmungen mit Eigentümer*innen notwendig sind. Zudem können finanzielle Hürden sowie die Unsicherheit über die Dauer der Verfügbarkeit von Räumen problematisch sein. Auch die Koordination zwischen den verschiedenen Beteiligten, insbesondere bei öffentlichen und privaten Partnerschaften, erfordert viel Engagement und klare Kommunikation. 

Wie können Interessierte selbst Teil von Zwischennutzungen werden?

Maxi: Interessierte und Raumsuchende können sich direkt über die Plattform STARTRAUM informieren und melden. Das Festival bietet darüber hinaus zahlreiche Gelegenheiten, sich in Workshops und Veranstaltungen mit Gleichgesinnten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Oft sind es kreative Köpfe oder engagierte Bürger*innen, die durch ihre Ideen die Grundlage für neue Projekte schaffen. 

Wie sieht die Zukunft der Zwischennutzung in Mannheim aus?

Maxi: Die Zukunft der Zwischennutzung in Mannheim erscheint auf den ersten Blick vielversprechend, da insbesondere neue dynamische Konzepte gefragt sind. Denn perspektivisch können Zwischennutzungen eine wichtige Rolle dabei spielen, städtische Herausforderungen wie Leerstand oder Flächenknappheit zu bewältigen. Allerdings muss die Governance-Struktur, also die Rolle der Vermittlung geklärt werden, um nachhaltige Strukturen zu schaffen. Hierbei spielt der politische Wille eine entscheidende Rolle, ebenso wie Fragen der Finanzierung und der rechtlichen Rahmenbedingungen, um langfristige Erfolge sicherzustellen. 

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