Für viele scheint es nicht der richtige Zeitpunkt darüber zu sprechen – für uns umso mehr: strukturelle Probleme, die momentan sichtbar werden. Wir haben dazu einen spannenden Artikel der Journalistin Jana Hensel gefunden. Sie kritisiert, wer uns während der Corona Krise öffentlich mit Wissen bereichert. Denn in der medialen Berichterstattung bilden Männer das Gesicht dieser Krise. Zwei durchgeführte Studien belegen diese Erkenntnis – Doppelt so viele Männer wie Frauen liefern uns über die Medien relevante Informationen.
Wer bei Twitter dazu aktuell die Frage aufwirft, ob es auch weibliche Virologen gäbe, die erntet einen Shitstorm. Doch diese Frage ist gar nicht so nebensächlich. Auf „die Vorhut der männlichen Expertendämmerung“, namentlich die täglichen Podcasts von Christian Drosten, folgten viele Interviews mit Soziologen, Philosophen, Ökonomen und anderen Experten. Ohne die rege Beteiligung einiger einflussreicher Frauen, wie Angela Merkel und der Infektiologin Marylyn Addo, „könnte man den Eindruck gewinnen, unser Land bestünde nur aus Männern”, schreibt Jana Hensel.
Darüber nachgedacht scheint es, dass die Chefetagen wissenschaftlicher, medizinischer und virologischer Institute immer noch größtenteils aus Männern bestehen. Jana Hensel fragt zurecht: