LIVE DIRECTORS: Wir glauben an den Zauber!

Interview mit SVEN DECKERT über Emotionen, Big Picture Moments, die ganz große Show und das neue Podcast-Studio im Mafinex

"LIVE DIRECTORS" hat in den letzten Jahren die Event- und Bewegtbildbranche auf gleich mehreren Ebenen ordentlich aufgemischt. Ob live oder aufgezeichnet, virtuell oder hybrid – Ziel all ihrer Formate ist es, die Themen ihrer Kunden mit Relevanz aufzuladen, für Big Picture Moments zu sorgen und dabei, wenn möglich, alle Sinne ihrer Kunden und deren Kunden anzusprechen. Für IBM, die TSG Hoffenheim, intrum oder die Wissensfabrik ist das den "Ablaufregisseur*innen" aus dem C-HUB schon gelungen. Was Emotionen dabei für eine Rolle spielen und warum es manchmal gar nicht so leicht ist, Menschen davon zu überzeugen, mal etwas anders zu machen, haben wir Gründer und Geschäftsführer Sven Deckert gefragt.  

Sven, was tut ihr genau und vor allem warum?

Sven: "LIVE DIRECTORS ist 2019 ausgegründet worden und in der Zwischenzeit sind wir von zwei auf vierzehn Mitarbeiter gewachsen. Ursprünglich kommen wir aus der Medienwirtschaft, aus der Event- und Bewegtbildbranche und sind somit angetreten als „Ablaufregisseure“. Wir wollten, dass auf den Eventbühnen Deutschlands mehr Dramaturgie, mehr Konzept mehr Gestaltung stattfindet – weg von 0815-Events mit Häppchen und Sektchen. Der Wert für ein Unternehmen ist ja ein Produkt, eine Marke oder eine Botschaft bei Gästen und potentiellen Kunden so zu präsentieren, dass sie wirkt, ankommt und nachhaltig ist.
Es geht also um authentische und relevante Kommunikation. Manchmal ist es nicht so ganz einfach, unsere Kunden davon zu überzeugen, dass sie etwas anders machen müssen. Alle denken irgendwie, immer das gleiche machen zu müssen. Wir sind dafür angetreten, eben diesen Unternehmen zu vermitteln, etwas anders zu machen als bisher. Kurz: Events und Themen mit Relevanz “aufzuladen”. Dazu schauen wir uns Zielgruppe und Produkt ganz genau an und schaffen es so, ein Eventkonzept zu kreieren und zu inszenieren, damit die eigentliche Botschaft wirken kann.
Im Fokus steht, die Bindung der Unternehmen an ihre Kunden zu stärken, oder eben ein Produkt so in Szene zu setzen, dass es einen höheren Abverkauf erzielt."
 

Sven bei unserem Interview im von LIVE DIRECTORS eingerichteten Podcast-Studio im MAFINEX.
Sven bei unserem Interview im von LIVE DIRECTORS eingerichteten Podcast-Studio im MAFINEX.

Wie kann man sich das konkret vorstellen? Wo liegt der Unterschied zu einem Event, wie es vorher war und einem, bei dem ihr Regie führt? 

Sven: "Bei den wenigsten Events werden bislang Dramaturg*innen, Ablaufregisseur*innen und Producer*innen eingesetzt. Viele haben schlicht den Stellenwert dessen, was da noch rauszuholen ist nicht erkannt. Plant ein Unternehmen beispielsweise ein großes VIP-Kundenevent, schauen wir, wie wir das spezielle Thema so aufladen können, dass die Kund*innen eben dieses Event mit einem besonderen Erlebnis und Big Picture Moment wieder verlassen. Wir arbeiten an dieser Stelle natürlich sehr viel mit Emotionen."

Emotionen auszulösen ist keine leichte Aufgabe. Wie genau erzeugt ihr Emotionen bei unterschiedlichen Menschen?  

Sven: "Durch Künstler, Acts, Musik, Bewegtbild, Video, Content, Licht bis hin zum Geruch – wir arbeiten mit allen Sinnen. Das Ziel ist es, alle, oder zumindest viele Sinne beim Kunden anzusprechen. Während Corona, also in der eher hybriden Zeit, ist letzteres komplett verloren gegangen. Wir haben dann verstärkt die Idee der Relevanz bei den Kunden durchgesetzt, ohne eine Massenveranstaltung zu sein. Leider nicht immer mit dem Erfolg, den wir uns gewünscht hätten. Einer der Gründe, warum wir dann stärker in Richtung Medien-, Live-, und Streaming-Produktion gegangen sind. Im März 2020 wurden wir also quasi gezwungen, als Spezialisten für Ablaufregie und Dramaturgie mit allen Sinnen, in den “Unsinn” Internet zu gehen und zu investieren.

Das bedeutete für uns sechsstellige Investitionen, neue Mitarbeiter und das Know How, das wir ohnehin hatten, auszubauen. Wir haben Studios und große Kulissen für Kunden, wie zum Beispiel IBM entwickelt. Dort haben wir dann “Fernsehen für Unternehmen” produziert. Seien es Live-Formate, aufgezeichnete Formate, virtuelle, oder hybride Formate. In dem Bereich haben wir uns jetzt in den letzten eineinhalb Jahren ganz schön gemausert, mit über 342 Produktion allein im Jahr 2021."  

Das Ziel ist es, alle, oder zumindest viele Sinne beim Kunden anzusprechen.
Sven Deckert (LIVE DIRECTORS)

Welche Hintergründe bringt ihr dazu mit? Habt ihr auch Dramaturgen, die vorher im Schauspiel, Theater oder Fernsehen tätig waren?    

Sven: "Wir sind Gründungmitglied des Netzwerkes der Ablaufregisseur*innen in Deutschland. Das kam auch während Corona. In dieser Zeit haben sich die wohl wichtigsten Köpfe der Kreativwirtschaft in Deutschland zusammengeschlossen, um gemeinsam zu gestalten, wie die Zukunft der Live-Events und hybriden Events aus dramaturgischer und konzeptioneller Sicht aussieht. Die Kernfrage hierbei war, “was brauchen diese Events, damit du eine maximale Aufmerksamkeit und Wirkung bei deinem Publikum erzielst?” Im Zuge dessen haben wir auch eigene, ganz neue Standards mitdefiniert – sei es im Pricing, in der Qualität oder Leistung. Bedeutet, wenn einer aus unserem Netzwerk rausgeht, dann sind diese Standards im Gesamtpaket garantiert. Der große Vorteil dabei ist, dass wir alle miteinander partizipieren und voneinander lernen. Uns verbindet alle eine ganz große Leidenschaft für das, was wir tun, weil wir alle etwas verändern und bewegen wollen."  

Manchmal ist es nicht so ganz einfach, unsere Kunden davon zu überzeugen, dass sie etwas anders machen müssen.
Sven Deckert (Live Directors)

Was konkret habt ihr durch diesen regen Austausch für euch und somit für eure Kunden gelernt? 

Sven: "Naja, alle machen Events, bei denen dann irgendeine Show oder Präsentation losgeht, die keine Wirkung mehr hat. Es wird sehr viel Geld ausgegeben, dabei aber vergessen, dass auch die gewünschte Wirkung erzielt werden muss.  Du kannst nicht einfach nur dein Programm abspulen, weil du denkst, dass es so richtig ist, um dann schlussendlich die Leute mit deinem Content “tot” zu schießen. Wir bringen unseren Kunden bei, wie sie, auch aus dramaturgischer Sicht, Pausen zu setzen haben. Man kann Leute nicht acht Stunden in einen Raum einsperren und sie von morgens bis abends zuballern. Du musst Pausen setzen, dir über die Länge einzelner Teile Gedanken machen und dich mit der Aufmerksamkeitspanne von Menschen befassen – all diese Dinge lassen wir immer, dank unserer langjährigen Erfahrungen, in unsere Planung mit einfließen." 

Das hört sich toll an, aber auch teuer. Ihr habt hauptsächlich Großkunden. Liegt das daran, dass ihr für kleiner Unternehmen schlicht nicht erschwinglich seid? 

Sven: "Das ist richtig. Aber wir arbeiten aktuell an einem neuem Konzept, mit unseren Ideen und Leistungen auch für kleinere Kunden und Unternehmen “leistbar” zu sein. Hierfür haben wir ein einzigartiges TV Studio im C-Hub entwickelt. Hier kann jedes Unternehmen professionellen Video-Content in seinem Branding mit wenig Zeitaufwand produzieren. Egal, ob Videos für die eigene Webseite, für sämtliche sozialen Kanäle – Experten-, Schulungsvideos, Talks, Live-Sendungen und vieles mehr."   

Sven und MAFINEX-Leiter Marc Zimmer im neuen Podcast-Studio im Lindenhof. LIVE DIRECTORS und  NEXT MANNHEIM bieten ansässigen Startups und externen Interessent*innen hier die Chance, ihre Ideen, ihre Marke, ihre Botschaft in die digitale Welt zu tragen.
Sven und MAFINEX-Leiter Marc Zimmer im neuen Podcast-Studio im Lindenhof. LIVE DIRECTORS und NEXT MANNHEIM bieten ansässigen Startups und externen Interessent*innen hier die Chance, ihre Ideen, ihre Marke, ihre Botschaft in die digitale Welt zu tragen.
Audiocontent ist einfacher zu konsumieren als Bewegtbild – darin liegt für die Startups, die hier einen Podcast produzieren möchten, eine große Chance.
Marc Zimmer (Zentrumsleiter Mafinex)

Ihr habt in Kooperation mit NEXT MANNHEIM ein voll ausgestattetes Podcast-Studio im Mafinex eingerichtet. Warum das? Das hat ja auf den ersten Blick nicht viel mit eurem Geschäftsmodell zu tun.  

Sven: “Ich finde es super, wenn Menschen eine Möglichkeit haben, ihrem Thema eine Stimme zu verleihen. Dann hatte ich die Idee, eben dieses Studio für die Startup-Community einzurichten, auch wenn Audio an sich bei uns nur ein Teilelement unseres Portfolios darstellt. Ich selbst bin großer Podcast-Fan und habe mir somit einen kleinen Traum erfüllt. Von dieser Idee waren dann auch Marc Zimmer, der Zentrumsleiter des Mafinex und NEXT MANNHEIM Geschäftsführer Christian Sommer sofort begeistert. Uns war sofort klar, dass hier für viele in den Gründungszentren ansässigen Unternehmen der Bedarf da war und ist.” 

Marc, warum ist dieses Angebot so wichtig und glaubst Du, dass es angenommen wird?  

Marc: “Auf jeden Fall! Audiocontent ist einfacher zu konsumieren als Bewegtbild – darin liegt für die Startups, die hier einen Podcast produzieren möchten, eine große Chance. Podcasts lassen sich extrem gut und “häppchenweise” in den Alltag integrieren. Reine Videoformate nehmen so gesehen zu viel Aufmerksamkeit in Anspruch, weil man eben auf ein Display schauen muss. Wir haben allein 60 Unternehmen hier im MAFINEX. Ich gehe fest davon aus, dass viele von ihnen diese Möglichkeit auch in Anspruch nehmen werden. Schon im Vorfeld kamen von einigen unserer Gründer*innen vereinzelt Anfragen, ob so etwas nicht möglich wäre.
Somit hat Sven, als er die Idee hatte, bei uns sofort offene Türen eingerannt. Neben der wirklich guten Infrastruktur und den vielen spannenden Angeboten hier im Haus, hat ein solches Studio gefehlt. Wir freuen uns total, die Möglichkeit für einen eigenen Podcast jetzt nicht nur den Mietenden hier im Haus, sondern allen Startups in Mannheim und Externen anbieten zu können. Dafür ist das Mafinex aufgrund seiner sehr zentralen Lage der ideale Standort.”
 

Durch erstklassige Technik und einfache Handhabung  können auch
Durch erstklassige Technik und einfache Handhabung können auch "Newcomer" ab sofort in Mannheim ihren eigenen Podcast produzieren.