Über ein Dutzend Mannheimer Gastronom*innen wählten sich schon früh am Morgen zum Online-Workshop ein. Nach der Vorstellungsrunde stellte Mannheims neuer Night Mayor Robert Gaa inspirierende Best-Practise-Beispiele vor: Bars, die vom Nachtbetrieb auf Mittags-Cafébetrieb umstellen; Diskotheken, die tagsüber Yoga-Kurse anbieten, oder Cocktail-Lieferdienste und Care-Pakete für Leute, die nur noch privat feiern können. Mit kreativen Ideen wie diesen versuchen sich Gastronom*innen, über Wasser zu halten, doch gemeinsame strategische kulturpolitische Positionen sind bislang noch Mangelware – weshalb die Organisatoren vom Startup Ökosystem NEXT MANNHEIM den Workshop initiiert haben.
Das erste allgemeine Feedback an die teilnehmenden städtischen Vertreter von Kulturamt und Wirtschaftsförderung: Die städtische „Task Force31“ des Fachbereichs 31 reagiert sehr unbürokratisch, um Gastronom*innen unter die Arme zu greifen. Probleme entstanden im Sommer aber unter anderem durch erhöhte Kosten im Zusammenhang mit Hygienemaßnahmen oder der Verunsicherung der Besucher*innen aufgrund massiver Kontrollen.
Und los ging die Design-Thinking-Arbeit: In drei Online-Chat-Räumen zu den Themen „Clubs“, „Bars & Kneipen“ und „Cafés & Restaurants“ wurden konkrete Nutzungskonzepte zur „Ausgehkultur 2.0“ entwickelt. Entstanden ist unter anderem die Idee eines „Soligassenschank“: Die Gastronomie solle die Möglichkeit erhalten, im Außenbereich oder in Hinterhöfen Stände aufzubauen und Care-Pakete oder Getränke „to go“ zu verkaufen. Flexible Lösungen sollten die Umsetzung erleichtern: Würde beispielsweise die minimalste Gehwegbreite unterschritten, wird ein Fensterverkauf vorgeschlagen.