Panel Kultur & Innovation

Welche Innovation braucht Kultur und welche Kultur braucht Innovation?

Die Corona-Krise ist auch eine Krise des Kulturbetriebs, denn 2020 blieben Konzerthäuser, Theater und Kulturstätten über Monate hinweg für den Publikumsverkehr geschlossen. Nach einem Sommer der Alternativkonzepte ruht der Betrieb nun erneut und stellt Kulturschaffende vor enorme Herausforderungen. „Kann die Krise auch als Chance für Innovation begriffen werden?“ Diese und weitere Fragen diskutierte das Panel "Kultur & Innovation" im Rahmen von innomake! 

Schon Minuten nach Eröffnung der Veranstaltung durch Dr. Matthias Rauch (Cultural Innovation Officer bei NEXT Mannheim & Sprecher der Regionalgruppe Rhein-Neckar der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.) wurde es deutlich: Einfache Antworten auf brennende Fragen würde es an diesem Abend nicht geben. Schon bei der Klärung des Begriffs „Innovation“ konkurrierten die Interpretationsansätze, wie Prof. Dr. Martin Zierold (Leitung Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg) in seinem Impulsvortrag eindrücklich aufzeigte. Entsteht Neues nur durch Revolution, sorgt Fortschritt per se für das Entstehen von Neuem und was ist heute überhaupt noch neu? Die theoretisch anmutenden Fragen erfuhren rasch praxisnahe Relevanz. 

Cora Malik (Geschäftsführung Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg) mahnte nachdrücklich, dass Kultur nicht bloß neu gedacht, sondern auch traditionell bewahrt werden muss. Anschaulich beschrieb sie die Schwierigkeit, innovative Konzepte langfristig durch Fördergelder zu stützen. Der neue Lack der Innovation, kann eben auch schnell wieder abblättern. Im Verlauf der Diskussion näherten sich die Standpunkte der Teilnehmer dann doch. So berichtete Dr. Birgit Schneider-Bönninger (Sport- und Kulturdezernentin Bonn), wie es ihr im Laufe der Jahre gelungen ist, für Gründerstimmung in Kulturverwaltungen zu sorgen. An der Schnittstelle zwischen Kultur und Sport wurden Experimentierräume geschaffen, in denen sich völlig neue, innovative Energien entfalten - ein nachdrückliches Plädoyer für mehr Wagemut, der das Feuer der Neugierde entfacht.

So berichtete Dr. Birgit Schneider-Bönninger (Sport- und Kulturdezernentin Bonn), wie es ihr im Laufe der Jahre gelungen ist, für Gründerstimmung in Kulturverwaltungen zu sorgen. An der Schnittstelle zwischen Kultur und Sport wurden Experimentierräume geschaffen, in denen sich völlig neue, innovative Energien entfalten – ein nachdrückliches Plädoyer für mehr Wagemut, der das Feuer der Neugierde entfacht.

Cora Malik (Geschäftsführung Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg) mahnte nachdrücklich, dass Kultur nicht bloß neu gedacht, sondern auch traditionell bewahrt werden muss. Anschaulich beschrieb sie die Schwierigkeit, innovative Konzepte langfristig durch Fördergelder zu stützen. Der neue Lack der Innovation, kann eben auch schnell wieder abblättern. Im Verlauf der Diskussion näherten sich die Standpunkte der Teilnehmer dann doch. Schneider-Bönningers Praxiserfahrung wurde von Dr. Henning Mohr (Leitung Institut für Kulturpolitik Bonn) auch theoretisch untermauert, der eine neue Leichtigkeit im Umgang mit dem Scheitern forderte. Das Prinzip von Trial-and-Error und das Hinterfragen fester Strukturen sind laut ihm die Voraussetzung, um neue Wege beschreiten zu können und neue Prozesse in der Kulturarbeit einzuleiten. Inka Neubert (Geschäftsführung Theaterhaus G7 Mannheim) sah in Kulturschaffenden prädestinierte Krisenmanager, denn gerade am Theater ist man den Umgang mit Unwegsamkeiten und Unsicherheiten seit jeher gewohnt. Dort - so Neubert - muss man sich ständig neu erfinden und souverän mit Situationen umgehen, die in anderen Branchen als absolut existenzbedrohend empfunden werden.

Abschließend waren sich alle Teilnehmer einig: Ein tabuloser Austausch unterschiedlicher Menschen ist dafür geeignet, echten Innovationen den Weg zu ebnen. Offenheit, Transparenz und Meinungsvielfalt sind die Basis für neue Anreize und eine positive Kompetenzentwicklung im Kulturbetrieb.